Für die Erreichung der Klimaziele muss vorrangig in ÖPNV-Projekte, Radwege und den Ausbau des Internets investiert werden.
Noch gehen die Bürger*innen von einem 8-spurigen Ausbau der A5 zwischen dem Nordwestkreuz und der Anschlussstelle Friedberg aus.
Die Ortsbeiräte und Stadtverordneten der Stadt Frankfurt wurden zuletzt in der Stellungnahme ST 419 vom 06.03.2020 des Magistrates der Stadt Frankfurt am Main über den aktuellen Planungsstand informiert. Darin wird ebenfalls von einem 8-spurigen Ausbau ausgegangen.
Unter dem Vorwand des Bevölkerungswachstums im Rhein-Main Gebietes hat Hessen Mobil jedoch bereits vor einem Jahr eine Machbarkeitsstudie für einen 10-spurigen Ausbau in Auftrag gegeben.
Die SPD-Fraktion im Frankfurter Ortsbeirat 12 (Kalbach-Riedberg) protestiert gegen dieses Vorgehen. Seit geraumer Zeit versucht die Politik gemeinsam mit den Bürger*innen und Wissenschaftler*innen den CO₂ Ausstoß und die Klimaziele durch Verringerung von u.a. Individualverkehr bis zum Jahr 2030 umzusetzen.
Daher erklärt Susanne Kassold als SPD Fraktionsvorsitzende im OBR 12: „Hessen Mobil handelt so, als gäbe es keine Klimaziele und hält unbekümmert am Automobil fest. Mit einem Planungshorizont von 10 Jahren und damit einer Fertigstellung nicht vor 2040 plant Hessen Mobil einen Dinosaurier, der dann völlig aus der Zeit gefallen ist.“
Hessen Mobil verkennt völlig, dass für die Erreichung der Klimaziele Investitionen vorrangig in den Ausbau der Bahn für den überregionalen Verkehr und lokal in die Erweiterung von ÖPNV und Radwege gehen müssen.
Es ist davon auszugehen, so Susanne Kassold weiter, „dass der Trend zu Homeoffice und Online-Konferenzen dazu führen wird, dass der PKW-Individualverkehr – besonders zu den morgendlichen und abendlichen Spitzenzeiten eher ab- als zunehmen wird“. Auch die immer häufiger vergebenen Jobtickets sorgen für eine Zunahme der Nutzung des ÖPNV‘ s.
Nicht der weitere Ausbau, sondern eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf allgemein auf 100 und 80 km/h in den Spitzenzeiten maximiert die Leistungsfähigkeit einer Autobahn und sorgt letztendlich für weniger Stau und CO₂ Ausstoß.
Dazu ist es allerdings erforderlich, dass dem Ausbau des Internets Vorrang vor dem Ausbau des Straßennetzes gegeben wird.
Die Stadtteile Frankfurts entlang der BAB 5 wie u.a. Praunheim, Nordweststadt, Niederursel, Riedberg, Kalbach und Nieder-Eschbach leiden heute schon unter einem von der A5 kommenden Dauerlärm. Am Riedberg haben Wohnhäuser, Kindergärten, Schulen und Sportplätze teilweise weniger als 200m Abstand zur A5. Ein Ausbau der A5 auf 10 Spuren rückt die Autobahn noch näher an die Wohnbebauung heran.
Links:
Vorlage ST 419: https://www.stvv.frankfurt.de/PARLISLINK/DDW?VORLAGEART=ST&NUMMER=419&JAHR=2020&DOKUMENTTYP=VORL&FORM_C=und